Nach meinem Marathon auf der 500 Meter Pendelstrecke innerhalb der Staff Colony schonte ich mich diese Woche und betrieb eher Bewegungstherapie als Laufsport. Zwischen 30 und 60 Minuten waren in der vergangenen Woche meine Einheiten im Schongang. Seit meiner Ankunft in Indien vor gut 3 Wochen wurde es kontinuierlich etwas wärmer. Zu Beginn waren es sehr angenehme 24 Grad, bei meinem Marathonstart 29 Grad und aktuell sind wir nachmittags während der Arbeitszeit bei 32 Grad. Und auch in der Nacht kühlt es kaum mehr unter 20 Grad ab. Dementsprechend warm ist es auch noch bei den Feierabendläufchen.


In Indien sind 48 Wochenstunden Standard und damit haben wir im Joint Venture Unternehmen meines Arbeitgebers auch samstags gearbeitet. U.a. auf den Baustellen um unsere Kolonie wird auch regelmäßig sonntags geackert. Den vergangenen Sonnabend hatten die Kolleginnen und Kollegen allerdings frei. Da Jens und ich mit unseren Projekten weit fortgeschritten sind, schmiedeten wir Pläne für ausnahmsweise beide Wochenendtage.



Am 1ten Tag besuchten wir zuerst den Hutheesing Jain Temple in Ahmedabad. Dieser wurde während einer schweren Hungersnot für über 1 Mio. Dollar erbaut und besitzt neben dem Hauptschrein noch 52 weitere Schreine.





Anschließend gingen wir in eine Mall. Wie schon beim letzten Shoppen in Vadodara, war auch diese sehr europäisch und es gab zusätzlich im obersten Stockwerk eine Snow World. Bei -10 Grad kann man u.a. Schlittschuhfahren und Rodeln. In diesem Einkaufszentrum aßen Jens und ich Pizza und damit hatte ich das 1te Mal seit 3 Wochen kein typisches indisches Gericht.


So gestärkt machten wir uns auf den Weg zum Akshardham Temple. Dieser war der schönste Tempel, den ich bisher gesehen habe. Rötlicher Sandstein, sehr filigran bearbeitet und eine aufwendige Gartenanlage. Leider galt ein Fotografieverbot. Ein Tempelmitarbeiter erzählte uns, dass der hinduistische Glaube eigentlich keine Religion ist, sondern eher eine Lebenseinstellung.
Zum Abschluss besuchten wir noch das Vintage Car Museum. Dabei handelt es sich um die größte Oldtimer Sammlung Indiens. Von den Anfängen des Automobils bis zum Jahr 1959 zeugen 112 Schätze von der früheren Vielfalt, die man in Zeiten von Kosten und Aerodynamik vermisst.









Den Valentinstag verbrachten wir bei der größten Statue der Welt. Diese stellt den indischen Unabhängigkeitskämpfer Vallabhbhai Patel dar. Mit dem Ende der britischen Herrschaft schaffte er es, viele Fürstentümer zum Anschluss an Indien zu bewegen. Mit 182 Metern ist dieser Koloss seit 2018 die höchste Statue der Welt und mehr als doppelt so hoch, wie die Freiheitstatue in New York. Die Statue of Unity ist auch begehbar und es befindet sich auf Brusthöhe eine Aussichtsplattform.


Nach einem kurzen Besuch im Jungle Safari Park ging es noch zum Nilkanth Dham Temple. In diesem dreht sich alles ums Wasser. So verwundert es auch fast nicht, dass man innerhalb der Anlage auch mit einem Boot fahren kann. Auf mich hatten die Figuren im Inneren einen verspielten Eindruck gemacht. Die Anlage ist sehr gepflegt und sehr sauber, wie auch tags zuvor schon der Akshardham Temple. Allerdings hinterlassen bei mir die Erlebnisse mit den Menschen und deren Kultur mehr Eindrücke, wie die mächtigsten Paläste oder Tempel. Und wenn es bloß Augenblicke auf der Straße sind.

















