Zu Beginn meiner vergangenen Trainingswoche war ich noch im Quarantäne Hotel. Deswegen war nach meiner Rückkehr von Indien etwas Kreativität gefragt. Ich konnte wenige Meter im rechten Winkel um das Eck meines Bettes laufen. Allerdings schaffte ich durch das ständige Abbremsen nur 3 km auf knapp 40 Minuten, was einer Pace von rund 13 Minuten auf 1 km bedeutet. Ansonsten nutzte ich die kurze Strecke für Lauftechniktraining bei dem die korrekte Ausführung im Vordergrund steht. Dabei stand hauptsächlich die Fußgelenksarbeit an, da man hierbei kaum Platz braucht. Ansonsten dehnte ich mich ausgiebiger als sonst und machte Sprungübungen. Dabei sprang ich aus der Hocke auf einen stabilen Stuhl. Außerdem habe ich mich bzgl. Leibesertüchtigung von den Trainingsvideos des Armin Wolf Laufteams inspirieren lassen. Gegen Mittag konnte ich am Dienstag die vorsorgliche Quarantäne nach einer Woche verlassen, da auch der 2te Corona-Test negativ war.
Nun konnte ich den Rest der Woche für das Armin Wolf Laufteam Kilometer sammeln. Vom 01.03.2021 kann man innerhalb von 2 Wochen 5000 km erlaufen. Da wir mit dem Nordic Walker Wolfgang Scholz den Sportler des Jahres Ostbayerns 2018 mit an Bord haben, zählen auch die Kilometer dieser Sportart. Als Belohnung gibt es dann vom Laufteam-Partner Küche Aktiv Regensburg für jeden absolvierten Kilometer einen Euro, also max. 5000€. Die erzielte Summe wird dann gerecht geteilt für die Benefizzwecke „Mütter in Not“ und die Erziehungsberatungsstelle der KJF. Dabei werden wir neben der Bürgermeisterin Dr. Freudenstein und KFJ Direktor Dr. Eibl zusätzlich noch von den Kindern des AWL Future Teams unterstützt. Mit Bernhard Steinberger wechselte auch der Europameister von 2015 im Ultra-Radsport für diesen Zweck seine Rad- gegen Laufschuhe. Zur Halbzeit haben wir bereits 3851km erreicht. 300 km davon erzielte das Nachwuchsteam. Einfach unglaublich, was die Kids in kurzer Zeit geleistet haben. Der Leistungsnachweis wird täglich durch die GPS Dateien der Sportuhren erbracht.

Am Sonntag gönnte ich mir einen Ruhetag. Da mir im Sommer bei einer Radausfahrt die Ortschaft Schmidmühlen mit Lost Places in der Dorfmitte in bester Erinnerung blieb, besuchten Marge und ich diese idyllische Ortschaft an der Lauterach und der Vils. An die ehemals bedeutenden Gewerbe Schieden und Mühlen erinnert das prächtige Hammerschloss, das ehemalige Hammerwerk und ein Wasserrad. Auch das Marktwappen erinnert mit Hammer und Mühlrad an die große industrielle Vergangenheit. Neben dem Kunstwanderweg spazierten wir auch auf dem Skulpturenweg. Hier sieht man Nachschöpfungen aus dickem Metalldraht, die an die 16 Moriskentänzer-Figuren erinnern, die der Schmidmühlener Meister Erasmus Grasser im Jahre 1480 für den Saal des Münchner Rathauses schnitze. Obwohl Schmidmühlen neben den genannten Sehenswürdigkeiten auch noch ein liebevoll restauriertes Oberes Schloss (Rathaus) sein Eigen nennen kann, zog mich noch mehr der morbide Charme der verlassenen Gebäude an. So z.B. eine ehemalige chemische Reinigung und das alte Feuerwehrhaus, an denen der Zahn der Zeit nagt.












